EGA-Cup der U13 in Erfurt

Erstmalig seit Bestehen der Saseler Judoabteilung nahmen wir an einem international hochkarätig besetzten Judoturnier teil. Der jährlich im Mai stattfindene EGA-Cup der U13 ist ein sehr gut organisierter und stark besetzter Wettkampf, an dem diesmal ca. 450 Judokämpfer(innen) aus acht verschiedenen Nationen (Israel, Frankreich, Holland, Belgien, Russland, Ukraine, Ungarn und Gesamt-Deutschland) teilnahmen. Ein Erlebnis war für unsere Kämpfer der Einmarsch aller Kämpfer zur Begrüßung mit musikalischer Begleitung. Sechs!!! Kampfflächen, elektronische Wertetafeln, abgesperrter Bereich für die Wettkämpfer und bis zu 50 Teilnehmer in manchen Gewichtsklassen machten aus dem Turnier ein besonderes Erlebnis.

Wir sind mit fünf Kämpfern am Start gewesen. Dazu hat auch noch unser Hilfstrainer Adrian teilgenommen. Also eigentlich waren wir sechs plus Sophie vom BSV.

Es war von Anfang an klar, das wir nicht hinfahren, um mit mehreren Medaillensätzen nach Hause zu fahren. Auch bestand die "Gefahr", das manch` ein Teilnehmer nach nur einem Kampf ausscheiden könnte. Aber bei so vielen Teilnehmern müssen die Wettkampfsysteme ent-sprechend an die Teilnehmerzahl angepasst werden, damit der zeitliche Rahmen überschaubar bleibt. In der Klasse bis 37 Kg waren 50!!! Teilnehmer (inkl. unserer zwei) am Start. Bis 34 waren es 42 Teilnehmer, bis 43 Kg waren es immer noch 22 Teilnehmer. Bei den Mädels waren es bis 28 Kg immerhin sieben Teilnehmer, bis 30 Kg stellten sich 15 Teilnehmer dem Wettkampf.

Wir sind bereits am Tag zuvor gegen Mittag mit mehreren Autos losgefahren und haben dann um 18.05 Uhr die Sporthalle erreicht. Das Wiegen war bereits am Vorabend des Turniers möglich, sodass wir anschließend schön bei einem netten italienischen Restaurant zum Essen gegangen sind. Irgendwann sind wir dann in die Hotels gefahren und konnten uns daran erfreuen, ca. eine Stunde länger schlafen zu dürfen, da wir nicht mehr zum morgendlichen Wiegen erscheinen mussten. Insgesamt hat der Zusammenhalt super funktioniert. Ich möchte mich an dieser Stelle bei den Fahrern Jens Riecken, Carl Augustin und Steffen Lafrenz sehr bedanken für das Mit-nehmen der Anderen und für das Ausharren, um diese wieder mit nach Hause zu nehmen.

Nun zum sportlichen:

Lisbeth Haustein (-28 Kg): 2 Siege 3. Platz
Toll gekämpft, trotz sehr sehr langer Wartezeit. Im Halbfinale dann leider einmal etwas unachtsam und geriet in einen Haltegriff, aus dem sie nicht mehr heraus kam. Steht mittlerweile sehr sicher im Stand, selbst wenn es eine Gegnerin von der Sorte "Rupperin" ist.

Leoni Riecken (-30 Kg) 1 Sieg 9. Platz
Leonie hat zwar nur einen Kampf gewinnen können, aber in den zwei verlorenen über die volle Zeit, inkl. dem Golden Score durchhalten können (u. a. gegen Grüngurte). Sie ist nicht mehr schüchtern, egal welche Graduierung ihre Gegenüber hat, sondern sucht den Angriff.

Noah Thomann (-34 Kg) leider ohne Sieg ausgeschieden
Noah musste entgegen der Gewohnheit diesmal mit leeren Händen nach Hause fahren. Aber in seinem Kampf hatte er durchaus Chancen, zu gewinnen. Eine kleine Unachtsamkeit brachte in früh in einen hohen Rückstand, so dass er am Ende "aufmachen" musste und dabei in einen Konter lief. Aber er hat stark gekämpft, war jüngster Jahrgang und wird im nächsten Jahr ganz bestimmt mehr erreichen.

Eric Lafrenz (-37 Kg) leider ohne Sieg ausgeschieden
Eric kämpft erst seit kurzem in der für ihn neuen Gewichtsklasse. Und dann gleich mutig in so einem stark besetzten Turnier. Leider konnte er nach drei Angriffsversuchen keinen Erfolg erzielen und wurde beim vierten Seoi-nage Angriff ausgekontert. Aber ich bin fest davon über-zeugt, das er, wenn er sich noch etwas in die Gewichtsklasse eingelebt noch Erfolge feiern wird.

Yannick Utt (-37 Kg) leider ohne Sieg ausgeschieden
Bei Yannick kann man fast das Gleiche schreiben, wie bei Noah. Er ist nächstes Jahr auch noch U13 und wird dann bestimmt mehr erreichen. Er wurde mit einer kleinen Innensichel erwischt und verlor dann anschließend im Haltegriff. Aber Yannick hat gut mithalten können in der Anfangs-phase des Kampfes.

Adrian Beißwenger (-43 Kg) 4 Siege 3.Platz
Das war eines der besten, wenn nicht sogar sein bestes Judoturnier überhaupt! Unser Hilfstrainer Adrian ist ja bekannt für gute Technik. Aber wir er die vier Siege erkämpft hatte, das war schon spitze. Im letzten Jahr machte Adrian ja die gleiche Erfahrung wir Noah, Eric und Yannick. Er schied ohne einen Sieg aus, hatte nur das Glück, im ersten Kampf gegen den späteren Poolsieger verloren zu haben, sodass er noch einen weiteren Kampf in der Trostrunde machen durfte, den er dann aber auch verlor. Aus dieser Erfahrung hat er gelernt. Im ersten Kampf konnte er seinen Griff gut durchsetzen, sich aber erst zum Ende des Kampfes mit Uchi-Mata durchsetzen. Aber wie! Er blieb konsequent in dem Wurf und hüpfte weiter, bis sein Gegner auf den Rücken fiel. Im zweiten Kampf musste er leider mit einer Wurftechnik den Kampf verloren abgeben. Doch dann einen Sieg nach dem anderen. Immer mit diesem fulminaten Uchi-mata. Ein Wurf, der mir Augenglänzen bereitet (war es doch früher mein Spezialwurf!). Im letzten Kampf um Platz 3 musste Adrian gegen einen israelischen Kämpfer, der nur auf Kontertechnik aus war, ran. Trotz guter taktischer Kampfführung geriet Adrian mit einer kleinen Wertung in Rückstand. Er gab alles, um die Wende herbei zu führen und buchstäblich in der allerletzten Sekunde "ballerte" er seinen Gegner mit einer Außensichel sowas von "heavy" in die Matte, das die Halle bebte. Ippon, Sieg und die Bronzemedaille.

Herzlichen Glückwunsch Lisbeth und "Addi". Das war ein toller Erfolg. Und den Anderen folgendes: Addi hat gezeigt, das man im Folgejahr wiederkommen kann! Also nehmen wir uns den EGA-Cup 2013 wieder vor. Bis dahin viel trainieren.